Das Dry Prepreg-Verfahren ist dem Wet Prepreg-Verfahren sehr ähnlich, da in beiden Fällen Harz verwendet wird, um das Gewebe zu halten. Im Gegensatz zur nassen Verfahrenstechnik wird hierbei ein spezieller Hartz-Typ mit trockenen Eigenschaften verwendet, der in das Gewebe einzieht. Durch diesen Schritt wird gewährleistet, dass es kein überschüssiges Harz gibt, wodurch im Endeffekt das „trockene“ Erscheinungsbild hervorgerufen wird. In den meisten Fällen werden die Produkte aber noch mit einem Klarlack überzogen, um das Gewebe zu schützen. Diese Methode erfordert jedoch noch weitere Schritte: Jede Schicht muss einzeln abgezogen werden und die Menge des verwendeten Harzes muss exakt abgemessen sein, damit die Artikel nicht zu „klebrig“ werden. Wenn die ultraleichten Carbonteile geformt sind, müssen sie für mehrere Stunden bei einer Temperatur von ca. 120° gebacken werden. Das ist auch der Grund warum „Dry Carbon“ Autoteile in der Regel teurer sind im Vergleich zu „Wet Carbon“ Produkten.

Der große Vorteil des Dry Prepreg-Verfahrens ist der enorme Gewichtsverlust bei gleichbleibender Steifigkeit / Festigkeit im Vergleich zur Wet Prepreg-Methode, was auch den höheren Preis rechtfertigt. Für alle High-End-Tuner und Leichtbaufans ist Dry Carbon demnach das Nonplusultra!

Ein Beispiel für das Dry Prepreg Verfahren ist der Capristo Carbon Diffusor für Ferrari 458 Speciale

 

Wet Prepreg

Die beiden Prepreg-Verfahren sind die hochwertigsten Techniken zur Herstellung von Kohlefaserprodukten, sodass Prepreg auch in der Formel 1 und der Luftfahrt überwiegend eingesetzt wird. Im Gegensatz zum Injektionsverfahren oder Handlaminieren wird beim Prepreg-Verfahren Faser mit bereits vorimprägniertem speziellen Harz benutzt. Dies erlaubt eine hohe Steuerung über den Harzanteil  im Gewebe, was extrem leichte Bauteile ermöglicht.

Das Wet Prepreg-Verfahren ist die beliebteste Methode zur Herstellung von Carbon Frontlippen, Spoilern, Heckdiffusoren und Heckdeckeln. Hierbei wird eine exakt dosierte Menge an Harz über das Gewebe gegossen, sodass die Struktur „nass“ wird. Diese Art von Carbon kann entweder bei Raumtemperatur härten oder wie in den meisten Fällen gebacken werden. Ein Beispiel für das Wet Prepreg Verfahren ist der Scope Carbon Heckdeckel für BMW E90 im CSL-Style